Joinville – Erster Eindruck

Dass wir schon innert einer Stunde nach Ankunft in Joinville zu einem Barbecue eingeladen wurden, spricht für sich. Die Menschen hier sind sehr offen, kontaktfreudig und unternehmenslustig. Nach der Arbeit geht der Tag bei ihnen erst recht los.

So wurden wir von einer Arbeitskollegin von Nadine zum Pingpong und Marshmallow grillieren eingeladen. Wir verbrachten einen grossartigen Abend mit vielen Snacks und einigen neuen Gesichtern. Gut gegessen, genossen wir bei Sonnenuntergang den kleinen Strand von Joinville. Nebenbei drehten wir noch ein Musikvideo für eine brasilianische Truppe: Die Jugendlichen waren dabei, eine Tanzchoreografie per Kamera aufzunehmen. Als sie uns drei Schweizer mit der Drohne sahen, fragten sie uns spontan, ob wir ihnen bei einigen Aufnahmen helfen würden.

Noch am gleichen Wochenende verabredeten wir uns mit Nadine und ihrem Freund Luiz, um an den Strand zu fahren. Nach stundenlanger Suche haben wir es dann doch noch auf den Moro do Careca (Glatzkopfhügel) geschafft und konnten die wunderbare Aussicht geniessen. Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter zur Überraschung, welche Nadine uns versprochen hatte. Mit der Gondel fuhren wir übers Meer hinauf auf einen Hügel. Oben angekommen, ahnten wir bereits, was auf uns zukommen wird: Ein Drahtseil führte von der Spitze des Hügels mehrere hundert Meter bis auf Meereshöhe hinunter. Ein wenig nervös liessen wir uns vom Personal den Sicherheitsgurt umschnallen und warteten auf die Zip-Riding-Fahrt. Innert Kürze schwebten wir auch schon über dem Urwald. Nach 45 Sekunden kamen wir leider schon an der Talstation an. Wir machten uns auf die Suche nach einem geeigneten Badestrand. Fündig geworden, sprangen auch schon Patrik und Fabio ins Meer hinein. Um den Tag ausklingen zu lassen, genossen wir noch den atemberaubenden Sonnenuntergang über Balneário Camboriú.

Seit unserer Ankunft schwärmt Nadine von Fritz. Jeden Tag nach der Arbeit halten wir Ausschau nach ihm. Fritz kommt nur an sonnigen und wärmeren Tagen aus seinem Versteck heraus und geniesst die Sonne auf einer Sandbank mitten in Joinville. In der zweiten Woche ist es endlich soweit: Fritz zeigt sich uns. Wie prophezeit, liegt er mitten im Fluss, der durch die Strasse zieht, auf seiner Sandbank. Für einen Alligator sieht er sehr harmlos aus und wir können uns auf wenige Meter nähern. War das ein Erlebnis, einen Alligator mitten in der Stadt zu sehen.

Schon ist es wieder Freitagabend. Von Generation B. wurden wir zu einem Bowlingabend mit anderen jungen Bühler-Mitarbeitenden eingeladen. Das war unsere Gelegenheit, ein wenig Portugiesisch zu üben. Nach einigen Bowlingrunden verliessen die ersten auch schon die Gruppe. Für Patrik und Fabio wurde es jedoch noch eine lange Nacht.

Pünktlich um 15.30h am Samstagnachmittag wurden wir vom Arbeitskollegen von Julia zum Paintball abgeholt. Nach einer wilden Fahrt kamen wir schliesslich beim Paintball Areal an. Schon während der Instruktion stand der Adrenalinpegel bei uns Schweizern zuoberst. Nun konnten die Spiele beginnen. Da die Schutzausrüstungen eher mangelhaft waren, taten die Treffer umso mehr weh. Die einbrechende Dunkelheit erschwerte das Spiel ebenso. Dennoch hatten wir viel Spass und konnten danach erschöpft einschlafen.

Sonntags mussten wir bereits um 06:45h abmarschbereit sein. Auf dem Tagesprogramm stand Wandern an. Mit Nadine, ihrem Freund und einigen Kollegen machten wir uns auf den Weg zum Fuss des Berges «Tromba». Bei der Begrüssung bemerkten wir anhand der Ausrüstung, dass wir es mit richtigen Wanderprofis zu tun hatten. Mit unseren einfachen Turnschuhen und Rucksäcken standen wir ein wenig blöd da. GPS, Funkgerät und Regenschutz waren alles Dinge, die ein Wanderprofi aus Brasilien an einem sonnigen Sonntagsausflug dabeihat. Zu Beginn erschien uns der Weg recht einfach. Doch nur nach weniger als 100 Meter galt es bereits ernst: Mühevoll kämpften wir uns den steilen Pfad zwischen Büschen, Palmen und Insekten hinauf. Der Weg war so steil, dass wir Wurzeln und Steine als Griffe benutzen mussten. Die Wanderprofis waren sichtlich erstaunt, dass wir Schweizer müheloser den Berg erklimmten. Nach 2 ½ Stunden Wanderung kamen wir auf dem Gipfel des Berges an und konnten die Aussicht auf Joinville und Umgebung geniessen. Wir stärkten uns mit Pizza, Sandwiches, Keksen und Früchten. Aufgrund des unwegsamen Geländes brauchten wir für den Abstieg gleich viel Zeit wie für den Aufstieg. Zur Abkühlung fuhren wir an einen Fluss, wo der eine oder andere noch ein Bad nahm.

Zusammenfassend denken wir, dass man in Joinville und Umgebung sehr viel unternehmen kann und die Leute einem auch sehr gerne mitnehmen.

Ein Kommentar

  1. Hallo zusammen, sieht ja aus als hättet ihr eine gute Zeit. Zum Glück seid ihr Schweizer Steinböcke und konntet die Wanderung auch ohne GPS und Wanderschuhe meistern.

    Ich wünsche Euch weiterhin viel Spass und folge Eurem Blog mit Freuden.

    Gruss
    Stefanie

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