Von A nach B in Joinville

Anders als in der Schweiz mit ihrem ausgeprägten Bus- und Bahnnetz, verwendet man in Brasilien aussschliesslich Busse für den öffentlichen Verkehr. Das immer kleiner werdende Bahnnetz wird hauptsächlich für den Gütertransport und als nostalgische Touristenattraktion gebraucht. Durch das sehr ausgeprägte Strassennetz verlor der Transport durch die Bahn immer mehr an Bedeutung. In der Stadt sind zwar gute Busverbindungen vorhanden, will man aber in ländlichere Gegenden reisen, stösst man mit dem öffentlichen Verkehr schnell an die Grenzen. Die meisten Busse sind in eher moderatem ustand,was die Fahrt zu einem kleinen Erlebnis macht. Jede Strassenschwelle, von denen es mehr als genug hat, spürt man durch den ganzen Körper. Auch bequeme Stoffsitze sucht man vergebens. Erstaunlicherweise ist man pünktlich unterwegs und selten zu spät. Vielleicht hängt dies mit der speditiven Fahrweise des Busfahrers zusammen, der noch während dem Fahren die Türen öffnet und schliesst. Die Reise mit dem Bus ist für Nichteinheimische kompliziert, da keine Haltestelle angesagt wird und man sich mit Google Maps und Haltestellenzählen orientieren muss. Ausserdem findet man hier Busmarken wie VW, die in Brasilien eine Mehrzahl der Busse und Lastwagen herstellt. Es kann auch vorkommen, dass Bettler in den Bus steigen und fast schon organisiert Geld sammeln: Zettel mit einer Botschaft zur Familie des Bettlers werden verteilt und das Geld dann Sitz für Sitz eingesammelt.

Alles in einem fahren wir trotzdem gerne mit dem Bus, da man immer etwas erlebt. Auch erreicht man nahezu jeden Ort in Joinville und dies zu einem fast schon symbolischen Preis.

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